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Dirk Bach

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Dirk Bach

Dirk Bach (* 23. April 1961 in Köln; † 1. Oktober 2012 in Berlin) war ein deutscher Schauspieler, Synchronsprecher, Moderator und Komiker.
Am 1. Oktober 2012 starb Dirk Bach im Alter von 51 Jahren in einem Hotel-Appartementhaus in Berlin-Lichterfelde. Der Regisseur des Stücks „Der kleine König Dezember", für das Bach probte, fand ihn leblos auf; Reanimationsversuche des Rettungsdienstes scheiterten.

Dirk Bach war 2000 in der Stuttgarter Produktion "Die Schöne und das Biest" als Herr von Unruh, 2001 als Antoine in der Berliner Produktion "Der Glöckner von Notre Dame" und zuletzt als Heinz Wäscher von 2011-2012 in der Düsseldorfer Produktion "Kein Pardon" zu erleben.

Bach, der keine Schauspielschule besuchte, bekam seine erste Theaterrolle 1978 vom Kölner Intendanten Hansgünther Heyme in Heiner Müllers Prometheus. Seine Bühnenerfahrungen sammelte er in Studententheatern, der Off-Theater-Szene und in mehreren freien Theatergruppen. Diese führten ihn unter anderem nach Amsterdam, Brüssel, London, New York City, Utrecht und Wien. 1985 erhielt Bach den Max-Ophüls-Förderpreis. Mitte der 1980er Jahre trat er in Walter Bockmayers Theaterstück Geierwally auf, dies wurde sein Durchbruch als Komödiant. 1988 erhielt er ein Engagement am Improvisationstheater Springmaus. 1992 wurde er festes Mitglied im Ensemble des Kölner Schauspielhauses. Dirk Bach war sowohl im komischen als auch im ernsten Theaterfach zu Hause.

Einem breiteren Publikum wurde er 1992 mit der Dirk Bach Show bekannt, die von RTL und später von Super RTL ausgestrahlt wurde. Es folgten die Serien Lukas (1996–2001, ZDF) und Der kleine Mönch (2002, ZDF).

Seit 2004 moderierte er zusammen mit Sonja Zietlow die RTL-Sendung Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!. Weihnachten 2005 strahlte Sat.1 eine Verfilmung von Urmel aus dem Eis mit Dirk Bach in der Hauptrolle als Urmel aus. Von 2006 bis 2008 fungierte er außerdem als Spielleiter der Improvisationscomedy Frei Schnauze XXL auf RTL.

Von 2000 bis 2007 trat Bach als Pepe in der Sesamstraße auf. Er war Sprecher in der Zeichentrickserie Oggy und die Kakerlaken und er gab dem Tom aus der Serie Tom und das Erdbeermarmeladebrot mit Honig seine Stimme. In verschiedenen Hörbüchern las Bach Werke von Walter Moers, Terry Pratchett oder Franz Kafka, aber auch Märchen wie beispielsweise Urmel aus dem Eis von Max Kruse. Er lieh u. a. auch Cäpt'n Sharky in der gleichnamigen Hörspielreihe seine Stimme.

In der Schillerstraße von Sat.1 wirkte Dirk Bach 2004 und 2005 als Freund von Cordula Stratmann mit, und 2009 kehrte er als Kurier und Freund von Jürgen Vogel dorthin zurück.

Im April und Mai 2008 moderierte Dirk Bach die Show Power of 10 bei VOX. Vom Mai bis Juni 2008 stand Bach nach längerer Theaterbühnenabstinenz mit der Komödie Sein oder Nichtsein, ein Stück nach dem gleichnamigen Film von Ernst Lubitsch, auf der Bühne des Millowitsch-Theaters in Köln. 2009 moderierte er die Sendung Einfach Bach bei Sat.1. Im Sommer 2010 gehörte er zum Ensemble der Wormser Nibelungen-Festspiele.

Seit 12. November 2011 wirkte Dirk Bach in der Rolle des Heinz Wäscher in dem Musical „Kein Pardon" im Capitol Theater Düsseldorf mit.

In vielen seiner Produktionen arbeitete er eng mit Hella von Sinnen zusammen, die er aus den Zeiten einer gemeinsamen Kölner Wohngemeinschaft kannte.

2012 spielte er mit Luxuslärm und Culcha Candela in dem Musikvideo zu „Mehr Gewicht" mit.

Gesellschaftliches Engagement und Privatleben

Dirk Bach mit Hella von Sinnen beim Benefiz-Konzert Cover me in Köln 2006

Bach setzte sich für die Gleichberechtigung von Homosexuellen ein. So nahm er an der Aktion EinszuEins des Lesben- und Schwulenverbands in Deutschland teil, dessen Mitglied er war.

1999 gab Bach in Florida seinem langjährigen Lebensgefährten das Eheversprechen und verlobte sich damit; heiraten wollte er aber erst, wenn die homosexuelle Ehe der heterosexuellen rechtlich gleichgestellt sein würde.

Dirk Bach unterstützte Amnesty International und die Organisation PETA, von der er 2001 mit dem Humanitarian Award ausgezeichnet wurde. 2008 erhielt Bach den Reminders Day Award für sein Engagement im Kampf gegen HIV und AIDS. 2007 war Bach Pate des Deutschen Kinderpreises.

Auszeichnungen

Lukas brachte ihm den Telestar 1996, den Deutschen Comedypreis 1999 sowie die Goldene Kamera 2001 ein. 1990 erhielt Bach für sein Kabarett-Programm Edgar den Kleinkunstpreis Barocke Sau vom Bodensee. Diesen Preis erhielten neben Bach bis jetzt nur der Kabarettist Günter Grünwald (1989) und der Schauspieler Ottfried Fischer (1991). Mitte der 1990er Jahre wurde Bach mit dem Kulturpreis Gilden-Kölsch-Preis ausgezeichnet. 2007 erhielt Bach erneut den Deutschen Comedypreis, diesmal als Ensemblemitglied von Frei Schnauze XXL für die Beste Comedy-Show.