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Titanic - Das Musical: Kiellegung der Titanic vollzogen

Die tragische Geschichte der Titanic wurde im Januar auf erschreckende Weise in Erinnerung gerufen. Das Unglückschiff Costa Concordia vor der italienischen Mittelmeerküste zeigt es einmal mehr: Ozeanriesen, seit hundert Jahren die Symbole für technischen Fortschritt, stehen gleichzeitig auch für die grössten Tragödien der Menschheit. Trauriger hätte das Titanic-Jahr 2012 kaum beginnen können.


Am 10. April 1912, vor genau 100 Jahren, stach die Titanic zur Jungfernfahrt in See. Schon aus diesem Grund wird in diesem Jahr in allen Medien und in neuen Kapiteln darüber berichtet und vieles neu interpretiert. Einen grossen Beitrag liefern im Sommer die Thunerseespiele: «Titanic – das Musical». Gestern gaben die Produzenten einen Einblick in das Konzept ihres diesjährigen Grossprojekts, anlässlich der Kiellegung für die Thuner Titanic. Eine Bühnenkonstruktion wird zurzeit bei Boss Holzbau in Thun entwickelt. Sie soll einen realistischen Einblick in den schwimmenden Palast ermöglichen. Aber: Bei der Thuner Titanic steht nicht etwa nur die beeindruckende Technik des legendenumwobenen Dampfers im Zentrum. Regisseur Max Sieber hat dem Stück schon vor Monaten einen neuen roten Faden verliehen: Im Mittelpunkt stehen die Menschen an Bord – darunter auch ein Schweizer Ehepaar.

Es ist historisch verbrieft, dass auf dem Unglücksschiff auch 27 Schweizer Passagiere mitgereist sind. Drei Liebespaare gehören nun zu den Protagonisten der Geschichte, wie sie in «Titanic – das Musical» gezeigt wird. Eines dieser Paare ist typisch schweizerisch. Es lässt einem in humoriger Art am Leben an Bord teilhaben. Wer diese Hauptrollen spielen wird, wurde gestern bekannt. Wie immer in Thun in den letzten Jahren sind erstklassige Darsteller mit grosser internationaler Erfahrung an Bord, darunter neun Schweizer. Die Besetzung ist ab sofort auf www.thunerseespiele.ch ersichtlich.

Die geografischen Voraussetzungen im und am Wasser sind für die Geschichte am malerischen Ufer des Thunersees optimal. Dort wo jeden Sommer ein riesige Musicalbühne aus dem See wächst, ein stählerner Koloss gebaut wird, mit allem was zu einer richtigen Traumfabrik gehört: Von den erstklassigen Restaurants bis zur gigantischen 45 Meter breiten Spielfläche, mit mehreren Ebenen, davor eine 17 Meter hohe Tribüne für 2700 Zuschauer. Und darunter Orchestergraben und alle Nebenräume, wie sie zu einem Theater gehören: Garderoben, Schminkplätze, Produktions- und technisches Büro. Hier spielt die Story des Musicals. Hier wird gelebt, hier wird geliebt, hier wird auch getrauert. Und dies alles vor der traumhaften Naturkulisse mit See und im Hintergrund Eiger, Mönch, Jungfrau. Und wenn diese schneebedeckt sind: Mit eigenem Eisberg… In dieser Spielzeit ist sogar eine Vollmondnacht inbegriffen. (Ganz nebenbei: Titanic wird im Berner Dialekt gleich wie im Englischen ausgesprochen: «Thaitänik».)

«Titanic - das Musical» wurde 1997 übrigens in fünf Kategorien für den Tony-Award nominiert und in all diesen auch ausgezeichnet: Bestes Musical, beste Originalmusik, bestes Musicallibretto, beste Orchestrierung. Es ist also keine «musicalische Eigenentwicklung» der Thunerseespiele, wie die beiden vorgängigen Produktionen «Dällebach Kari» oder «Gotthelf».

2012 ist dennoch auch für die Musical-Produzentin, die Thunerseespiele AG, erneut ein ganz besonderes Jahr. Das Unternehmen kann nämlich das 10-jährige Jubiläum feiern. Die Geschichte dieser Firma erscheint auf den ersten Blick auch so unglaublich wie die Geschichte des Ozeanriesen, aber sie ist genauso wahr. Sie begann nämlich gleich wie diejenige der Titanic mit einem grossen Traum, mit bunter Fantasie und viel unternehmerischem Mut. Die Menschen stehen bis heute im Mittelpunkt bei den Thunerseespielen. An erster Stelle fühlt man sich dort dem Publikum verpflichtet – erst recht im Titanic-Jahr. Und das ist das Schöne daran.

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