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Jesus Christ Superstar sorgt in Tecklenburg für Gänsehaut

Auch im Jahr 2011 ist Jesus Christ Superstar wieder als Musical zu erleben. musicalradio.de hat sich die Inszenierung der Freilichtbühne Tecklenburg angesehen.


Das Musical handelt von den letzten sieben Tagen im Leben von Jesus Christus und ist Alles andere, als eine langweilige Bibel-Erzählung. In modernen Musikstilen zeigt Andrew Lloyd Webber musikalisch eine eindrucksvolle Wiedergabe der letzten Stationen im Leben des Sohn Gottes und brilliert in Tecklenburg mit mehr als 100 Darstellern.

Dabei hat Regisseur Marc Clear großen Wert darauf gelegt das Erfolgsmusical noch einmal zu verbessern. Besonderes Augenmerk ist dabei ein kleiner Junge, der wie ein Leitfaden von Beginn bis Ende des Stückes immer wieder in Erscheinung tritt. Ob es sich dabei um einen möglichen Sohn von Maria Magdalena und Jesus handelt, bleibt offen. Ebenso wurde auch der Selbstmord von Judas neu inszeniert. Judas gerät in ein Netz aus gespannten Seilen, die sich immer enger ziehen und ihm schließlich das Genick brechen.

Der interessanteste und umso realistischere Aspekt ist zweifelsohne die große Besetzung. Das gesamte Ensemble umfasst mehr als 100 Darsteller, die eindrucksvoll die Denkweisen des Volkes und den Druck auf Jesus Christus spüren lassen und so besonders die Freilichtbühne Tecklenburg als einen hervorragenden Bühnenplatz für dieses Musical unterstreichen. Besonders dann, wenn aus allen Ecken große Scharen kranker Menschen zu Jesus eilen und ihn zur Heilung drängen, zeigt sich, dass eine solche Inszenierung in einem normalen Theater so real nicht hätte dargestellt werden können.

In den Hauptrollen brillieren ein sehr persönlicher, ergreifend hoffnungslos blickender Patrick Stanke als Jesus, der in einem dünnen Gewand und barfuß spielend in diesem doch recht unkooperativen Sommer auf dem kalten Boden der Burgfassade der abendlichen Kälte trotzt, als auch Mischa Mang, der stets schwarz gekleidet die Rolle des Verräters Judas übernimmt. Leider ist er nicht immer einwandfrei zu verstehen, was er jedoch durch schauspielerisches Talent ausbessern konnte. Insgesamt überzeugen alle Darsteller gekonnt, so dass auch in weiteren Rollen Femke Soetenga (Maria Magdalena), Tom Tucker (Kaiphas), Stefan Poslowski (Annas), Frank Winkels (Petrus), Thomas Hohler (Simon) und Regisseur Marc Clear (Pontius Pilatus) zu erwähnen sind.

Lediglich das Bühnenbild hätte etwas mehr Abwechslung vertragen können. So fanden keine besonderen Szenenwechsel statt, was die Handlung in den Gemäuern der Freilichtbühne Tecklenburg aber auch nicht unbedingt benötigt hätte. Besonders die Schlussszene, in der Jesus Christus gekreuzigt wird, lässt das Publikum erstarren und sorgt für einen Moment der Stille, der vielen unvergesslich in Erinnerung bleibt.

So ist die 2011er Inszenierung von Jesus Christ Superstar in Tecklenburg ein echtes Highlight, das nur noch bis zum 10. September aufgeführt wird. Wer das eindrucksvolle Werk mit mehr als 100 tollen Darstellern nicht verpassen möchte, sollte schnellstmöglich Tickets buchen.

Weitere Informationen in unserer Musical-Datenbank und unter www.buehne-tecklenburg.de



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