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Fast alle Dresser in Hamburg wegen Outsourcing gekündigt

Via Facebook teilen protestierende Dresser mit: "Die schlechte Nachricht kam gestern Mittag per Kurier: Der Musical-Konzern Stage kündigt nun fast allen im TUI Operettenhaus beschäftigten Dresserinnen und Dressern zum 30. September 2012.
Die 22 Betroffenen sind größtenteils Frauen, viele mit Kindern und Familie, die meisten sind seit vielen Jahren bei der Stage beschäftigt."


Für Agnes Schreieder, stellv. Landesleiterin ver.di Hamburg, ist dies ein Skandal: „Diese Kündigungen sind in hohem Maße unsozial und ein Schlag in das Gesicht der engagierten Mitarbeiterinnen. Der wirtschaftlich erfolgreiche Konzern schickt die Leute in die Arbeitslosigkeit und die meisten von den Betroffenen werden sofort Hartz IV aufstocken müssen. Damit wird nicht nur jede Abfindung gleich angerechnet, sondern die öffentliche Hand wird die renditesteigernde Maßnahme mitfinanzieren müssen.“

„Wir wehren uns gegen die Kündigungen und werden für unsere Mitglieder Klagen am Arbeitsgericht einreichen“, kündigt Schreieder an. Auch seien Sozialplanverhandlungen über Abfindungen zwischen Betriebsrat und Stage noch am Laufen. Die gekündigten Jobs werden laut ver.di auch im neuen Musical „Rocky“ benötigt, sollen dann aber von Billig-Arbeitskräften einer Zeitarbeitsfirma ausgeübt werden.

Heute wird ver.di um 14:30 Uhr mit den betroffenen Dresserinnen und Dressern vor dem Haupteingang des Musical-Theater „Neue Flora“ (S-Bahn Holstenstraße) demonstrieren. Dort werden heute ab 15 Uhr die Sozialplanverhandlungen zwischen Betriebsrat und dem Musical–Konzern Stage Entertainment fortgesetzt. Auch die 2. Sitzung der Tarifverhandlungen vom 22. März blieb bisher ergebnislos. Die Dresser: "Keinerlei Entgegenkommen von Seiten des Arbeitgebers zu unseren Forderungen, die Stage legte nicht einmal Gegenvorschläge vor. Das Einzige, was die ver.di jetzt noch tun kann, ist für gute Abfindungen für die entlassenen Mitarbeiter kämpfen, die nicht bereit sind, in die neue Servicefirma überzugehen, wegen der schlechten Arbeitsbedingungen und der unsicheren Beschäftigungsverhältnisse die dort herrschen."

"Bisher hat die Stage auch keinerlei Entwurf eines Sozialplans für die Betroffenen vorgelegt. Ein höchst armseliges Bild eines Großkonzerns der Unterhaltungsindustrie", finden die Dresser.



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