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Ein Musical entsteht: 50 Shades!

Ein Musical entsteht: 50 Shades!
50 SHADES! Die Musical Parodie feiert am 16. Februar 2014 die deutschsprachige Uraufführung im Düsseldorfer Capitol Theater. Der Kreativprozess ist in vollem Gang. Nun gibt Gerburg Jahnke (Deutsche Übersetzung & Regie) gemeinsam mit Tom Presting (Bühnenbild), Mario Reichlin (Kostümbild) und Susanne Hayo (Choreografie) erste Einblicke in die kommende Produktion.

Man sieht drei Frauen mittleren Alters auf einem Sofa. Schnell erkennt man, sie lesen gemeinsam ein Buch. Nicht irgendeines. Es ist „Shades of Grey", der SM-Roman, der mit seinen Verkaufszahlen alle Rekorde bricht. Das Besondere an dem Stück: Alles, was die Damen lesen und sich in ihrer Phantasie abspielt, sieht das Publikum auf der Bühne.

„Wir wollen niemanden beschämen. Wenn es sehr direkt wird, kommen Tänzer ins Spiel. Es wird schließlich eine Parodie, da bedienen wir uns auch an Slapstick- und Comedyelementen – ohne uns über irgendwen lustig zu machen. Unser Ziel ist es, einen amüsanten, sehr unterhaltsamen Abend zu gestalten."

Gerburg Jahnke hat genaue Vorstellungen davon, wie 50 SHADES! Die Musical Parodie am Ende aussehen soll. Mit überzeichneten Charakteren, die für sie in der Romanvorlage „ziemlich schlecht beschrieben sind". Ein Vorteil für die Produktion, denn bei einer Parodie kann man das noch überspitzen. So wird Anastasia, eine der Figuren, ein echtes Vollweib mit Kurven im bunten Sommerkleid und dem nötigen naiven Blick auf ihre Situation. Ihr bester Freund José wird zum Supermacho aus Leverkusen und Christian, Anastasias Gegenpart und Liebhaber, wird ein „echter" Mann, wie ihn Millionen Frauen kennen.

Das Ensemble spielt eine große Rolle. Die Tänzer erscheinen in Lack und Leder mit jeder Menge Accessoires wie Armbändern, Ketten oder Masken und fungieren nicht zuletzt auch mal als Möbelstück ganz im Stile von Allen Jones. „Mit Hilfe der Tänzer und der Choreographien ist es uns möglich, viele der im Buch beschriebenen Szenen umzusetzen, ohne dabei Geschmacksgrenzen zu überschreiten", so Gerburg Jahnke.

Die Live-Band findet ihren Platz direkt auf der Bühne. Auf einer Empore sind sie komplett in das Bühnenbild integriert, agieren aktiv und sorgen mit mitreißendem Rock'n'Roll aber auch mit gefühlvollen Balladen immer für die passende Stimmung.

Das Bühnenbild verwandelt sich durch Lichteffekte, Schattenspiele und Projektionen. Eine Drehbühne im Zentrum des Geschehens ermöglicht den Wechsel der Perspektiven – mal erscheinen die buchlesenden Damen auf ihrem gemütlichem Sofa im Vordergrund, mal ein Bett, um das sich die Szenen von Christian und Anastasia spielen. Rote Vorhänge und goldene Geländer unterstützen den besonderen Boudoir-Stil; Säulen und Stangen, Nieten und Ketten kreieren den industriellen Charakter, der einen Gegenpol zu den weichen Stoffen schafft.

„Dieser Abend wird – musikalisch wie auch inhaltlich – extrem vielfältig, überraschend und witzig. Und es gibt – das weiß ich jetzt schon – unglaublich viele geile Songs", freut sich Gerburg Jahnke.